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Hallo Freunde,

heute möchte ich Euch mal was von meiner neuen Freundin erzählen. Sie hat mich letztens mit ihren "Pflegeeltern" besucht und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden.

Als es nachmittags bei uns klingelte, war ich natürlich wie immer total aus dem Häuschen (Besuch, Besuch, hurra, jauchz...), und da hatte ich noch gar nicht bemerkt, daß auch ein Vierbeiner dabei war. Ich freu´ mich nämlich über jeden Besuch, müßt ihr wissen; aber ich glaube, da erzähl´ ich Euch nichts Neues.
Nachdem meine Leute die Besucher begrüßt hatten, durfte ich dann auch nach draußen zur Begrüßung. Mensch, hab´ich mich gefreut, als ich sie gesehen habe. Als ich dann auch noch die Glocke (habe letztes Mal drüber berichtet) zur Begrüßung betätigt habe, war die Freude bei den anderen auch riesengroß. Das mit der Glocke habe ich mir nämlich angewöhnt und die Erfahrung gemacht, daß dabei nicht nur großes Lob und Freude aufkommt, sondern manchmal auch etwas zum Futtern abfällt (ich weiß schon, wie man was auf die Rippen bekommt).

Nun aber zu meiner Freundin; die war zunächst wohl noch nicht so erfreut und hat sich erstmal hinter ihren Leuten versteckt. Aber sie kam immer wieder dahinter hervor und hat mich mit großen Augen angeguckt Ich glaube, sie hatte noch nie in ihrem Leben einen so großen, schwarzen Typen, der dann auch noch so riesige Freudensprünge (Spezialität von mir) hinlegt, gesehen. Dazu muß ich aber auch sagen, daß sie erst 4 Monate alt ist, also in meinen Augen noch ein Baby.
Als sie sich dann an meinen Anblick und an mein Temperament gewöhnt hatte, konnte ich sie mir auch genauer anschauen. Also so was Dünnes und Zartes hatte ich nun wiederum noch nicht gesehen. Bei ihr konnte man sogar die Rippen sehen. Naja, ich werde ihr das noch beibringen, wie man an Extraportionen rankommt(z. B. an der Glocke läuten; brav sitzen bleiben, wenn einem die Pfoten abgewischt werden; die Post oder die Zeitung ins Haus bringen; im Restaurant ruhig liegen bleiben, auch wenn die Kellnerin einen in süßen Tönen anspricht - ja, ich weiß schon, womit man seine Leute bei guter Laune und mich bei guter Figur hält; nur, kann es sein, daß ich manchmal ein bißchen vergeßlich bin???)

Und noch etwas fiel mir bei meiner Freundin, sie heißt übrigens Syrah, auf: ihr Fell. Es war wunderschön, so eine Farbe hatte ich schon mal am Waldesrand stehen sehen, aber da durfte ich nicht näher hin (wieso eigentlich nicht?, das hatte ich damals auch schon nicht verstanden, doch es hat irgendwie anders gerochen). Aber es war nicht nur die Farbe, irgendwie konnte sich Syrah wohl noch nicht entscheiden, in welche Richtung sie ihre Frisur wachsen lassen wollte. Sie hatte nämlich auf dem Rücken einen Streifen, der in die Gegenrichtung verlief (oder hatte sie sich für mich so extravagant kämmen lassen??). Könnt Ihr Euch vorstellen, wie das ist, wenn man auf der Zunge merkt, daß man in die verkehrte Richtung leckt? Später habe ich mitbekommen, daß das so eine Eigenart ihrer Rasse ist, sie ist nämlich eine Rhodesian Ridgeback-Hündin;...was es nicht so alles gibt?

Als wir dann in der Wohnung waren, zeigte sie dann auch, daß sie mich "zum Fressen" gern hatte( besonders meine Ohren), aber ich habe mich bei meinen Liebesbezeugungen auch nicht lumpen lassen, ihr Kopf und ihr Nacken waren nach kurzer Zeit pitschnaß (wozu hat man als Labrador sonst so einen riesigen roten Lappen im Maul?).
Naja, und dann hat sie sich erstmal alles bei uns angeschaut, vor allem meine Sachen. Wißt Ihr noch, daß Ihr mir bei meinem Auszug bei Euch so eine kleine Decke mitgegeben habt? Die habe ich immer noch (mein Schnuffeltuch), auch die hatte sie sich geschnappt, aber ich hab´ sie ihr gelassen (ich war ja schließlich Gastgeber), und sie hatte auch tolle Sachen dabei, die ich mir ansehen mußte.
Als es dann später wurde, staunte ich nicht schlecht; Syrahs Leute schleppten 1000 Sachen (geschätzt) ins Haus. Wollten die hier einziehen? (hätte nichts dagegen gehabt, denn es war schon lustig, mit ´nem Kumpel unterm Tisch zu verschwinden oder im Gänsemarsch (mal sie, mal ich vorneweg) durch Flur, Küche und Wohnzimmer zu laufen (das mit dem Laufen durften wir im Haus allerdings nicht übertreiben, sonst wurden wir zwecks Ruhepause an unsere Ruheplätze verwiesen - schade), das hat selbst Brigitte noch nicht mit mir gemacht).
Der Grund, warum die ganzen Sachen ins Haus geschleppt wurden, war,daß unsere Freunde drei Tage bei uns verbracht haben. Das war vielleicht toll!
Morgens nach dem Aufstehen gleich so eine kleine Freundin im Haus und Garten zu haben war ´ne feine Sache.
Wir sind dann auch noch alle spazieren gegangen, da hatte ich jedoch noch andere Sachen im Kopf, ich mußte ja schließlich alles abschnüffeln, um zu sehen (riechen), wer da so alles vorher gewesen war.
Wenn Syrah mir zu sehr am "Rockzipfel" hing, hatte ich einen tollen Trick, um sie mir von der Pelle zu halten: ich bin einfach über einen Graben gesprungen (ebenfalls eine Spezialität von mir und mein Lieblingsspiel), die Kleine ist aber noch nicht so gut im Springen und fiel meistens rein (war leider kein Wasser drin - das Leider bezieht sich auf meine Vorlieben - nicht, daß ich Syrah was Böses wollte) oder ich bin in große Pfützen gesprungen, da blieb sie einfach vorher stehen (für mich unbegreiflich).
Zwischendurch haben wir auch Pausen gemacht (die Kleine kann und darf ja noch nicht so lange laufen) und haben uns auf eine Bank gesetzt (s. Foto, irgendwie albern, aber ich hab´den Spaß mitgemacht, Ihr wißt ja: mach deinen Leuten eine kleine Freude und du kriegst was Leckeres...).
Auf einem der Spaziergänge haben wir noch zwei Kumpel (Bero -Labrador- und Yellow -Golden Retriever-) von mir getroffen. Die kamen natürlich gleich angerannt, um meine neue Freundin kennen zu lernen. Da wurde sie zuerst auch wieder ein bißchen ängstlich -kleines Mädchen halt-, aber ich bin dann mit meinen Freunden losgerannt und hab´sie abgelenkt, so daß Syrah keine Angst zu haben brauchte. Mit Bero (der sieht genauso aus wie ich, hat aber schon einen grauen Bart) wetze ich besonders gern, der springt auch über Gräben und in Pfützen-bringt echt Spaß, wenn wir uns treffen.
Während der Rückfahrt haben Syrah und ich zusammen hinten im Auto gesessen (sonst war sie immer bei ihren Leuten auf dem Schoß) und habe auf sie aufgepaßt. Sie hat sich auch bei mir angelehnt (süß, die Kleine).

Worüber ich jedoch nachdenklich wurde, war, daß Syrah so oft etwas zu Fressen bekommen hat (alle 4 Stunden - vielleicht haben ihre Leute doch gemerkt, daß sie zu wenig auf den Rippen hat?). Naja, ich hab´s ihr gegönnt, wir wollen ja schließlich Silvester alle nach Dänemark, und da muß sie noch ein bißchen zulegen. Sonst macht sie gleich schlapp, wenn wir über den Strand wetzen.

Davon erzähle ich Euch das nächste Mal, denn jetzt habe ich erstmal genug geplaudert.

Ich wünsche Euch (im Namen meiner Leute) ein schönes Weihnachtsfest
und ich glaube, bei uns wird es demnächst aufregend, zuerst Weihnachten, dann Silvester in Dänemark und danach muß noch was Besonderes kommen..., ich weiß nur noch nicht genau, was???.


Euer Tom