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Die folgenden Informationen können Ihnen helfen, wenn Sie Ihrem Hund in einer Notfallsituation erste Hilfe leisten müssen. Drucken Sie sie aus, und bewahren Sie sie an einer leicht zugänglichen Stelle auf, z.B. neben der Telefonnummer Ihres Tierarztes. Diese Übersicht ist allerdings nur ein kleiner Ratgeber, wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihren Tierarzt.

Unfälle im Straßenverkehr

Möglicherweise sind Sie selbst Zeuge des Unfalls, vielleicht kommt Ihr Hund aber auch einfach mit einer Verletzung zu Ihnen zurück. Bringen Sie das Tier zunächst aus der Gefahrenzone (z.B. weg von der Straße), damit er nicht noch weitere Verletzungen erleidet. Beruhigen Sie Ihren Hund, und machen Sie es ihm möglichst bequem. Halten Sie ihn fest, falls dies notwendig ist, um weitere Verletzungen zu vermeiden.

An erster Stelle steht die Behandlung eines Schocks. Unter Schock versteht man lebensbedrohliche Kreislaufstörungen, die z. B. durch großen Blutverlust oder extreme psychische Belastungen (Schmerz) entstehen. Kennzeichen des Schocks sind: Taumeln, Zusammenbrechen, Zittern, kalte Pfoten und Schwanzspitze, weiße Schleimhäute, schnelle, flache Atmung und rasender Herzschlag.

Folgende Maßnahmen müssen Sie ergreifen:

1. Legen Sie den Hund auf die Seite.
2. Strecken Sie seinen Kopf und ziehen Sie die Zunge aus dem Fang.
3. Lagern Sie den hinteren Körperteil möglichst hoch.
4. Halten Sie den Hund warm (Decke).
5. Drücken Sie alle blutenden Wunden mit einer sauberen Binde oder einem Tuch ab.
6. Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt zu Hilfe.

Schnittverletzungen an den Pfoten

Plötzliche, aufgrund von Verletzungen durch Glasscherben oder andere spitze Gegenstände auftretende Blutungen kommen meistens bei Spaziergängen oder am Strand vor. Wenn die Blutung sehr stark ist, decken Sie die Wunde am besten mit einer Mullbinde oder einem sauberen Tuch ab, und umwickeln Sie die Pfote mit einem gleichmäßigen Druckverband. Lassen Sie dann den Hund bei Ihrem Tierarzt entsprechend behandeln. Benutzen Sie keine elastischen Binden, und binden Sie die Gliedmaßen auch nicht mit anderen Hilfsmitteln ab, besonders nicht für längere Zeiträume (mehr als 15 Minuten).

Augenverletzungen

Bei Augenverletzungen sollten Sie immer umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Schauen Sie sorgfältig nach, ob Sie irgendwelche Fremdkörper im Auge des Tieres entdecken, wie z.B. Grassamen. Ziehen Sie nicht selbständig vermeintliche Fremdkörper aus dem Auge. Zur Entfernung spitzer Fremdkörper muss der Tierarzt den Hund in Narkose versetzen, um zu verhindern, dass sie noch weiter ins Auge eindringen. Er spült dann das Auge mit klarem, warmen Wasser aus. Achten Sie darauf, dass der Hund sich nicht mit der Pfote an dem betroffenen Auge kratzt oder mit dem Kopf an Einrichtungsgegenständen reibt. Für den Transport zum Tierarzt decken Sie das Auge mit einem feuchten Wattepad ab und befestigen diesen mit einer Mullbinde.

Erbrechen

Sollte sich der Hund gelegentlich erbrechen, ist das nicht unbedingt ein Grund zur Besorgnis. Bedenklich ist es dagegen, wenn das Tier sich innerhalb kurzer Zeit mehrmals erbricht und auch ansonsten einen kranken Eindruck macht. Wenn Ihr Hund sich über längere Zeit erbricht, prägen Sie sich gut ein, wie er dies tut und wie das Erbrochene aussieht. So können Sie Ihrem Tierarzt über beides genaue Angaben machen. Am besten nehmen Sie eine kleine Menge des Erbrochenen in einem Glas mit, damit der Tierarzt eine entsprechende Analyse durchführen kann. Geben Sie Ihrem Hund nichts zu fressen, aber stellen Sie ihm frisches Wasser zur Verfügung.

Akuter Durchfall

Unter akutem Durchfall versteht man sehr dünnen Kot, eventuell mit Blut und/oder Schleim durchsetzt. Manchmal muss sich das Tier zusätzlich erbrechen. Geben Sie Ihrem Hund nichts zu fressen und halten Sie ihn warm. Bieten Sie ihm Trinkwasser mit etwas Traubenzucker versetzt an oder eine dünne Brühe. Macht der Hund einen schwachen, lethargischen oder in sich zurückgezogenen Eindruck, bringen Sie ihn umgehend zum Tierarzt. Scheint er sich trotz Durchfall wohl zu fühlen, machen Sie einen Tierarzttermin zum nächstmöglichen Zeitpunkt aus. Setzen Sie sich zunächst telefonisch mit dem Tierarzt in Verbindung und beachten Sie seine Anweisungen.

Insektenstiche

Insektenstiche erkennt man oft an dem plötzlich auftretenden Schmerz sowie den nachfolgenden Schwellungen und Verfärbungen der Haut. Schwellungen sollten gut gekühlt werden.

Wird der Hund in den Hals gestochen, kann dies zu Atembeschwerden führen. Legen Sie dem Hund Eisbeutel, umwickelt mit einem Handtuch, auf den Kehlgang. Das Tier sollte sich dann möglichst wenig bewegen und im Kühlen bleiben. Sie sollten mit Ihrem Hund einen Tierarzt aufsuchen, wenn die Schwellungen länger als eine Stunde anhalten bzw. wenn sich der Stich im Gesichts- oder Nackenbereich Ihres Hundes befindet.

Manche Hunde reagieren allergisch auf Insektenstiche, dann müssen Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Sorgen Sie wenn möglich dafür, dass die Zunge des Tieres nicht nach hinten rutscht und die Luftwege frei bleiben.

Krampfanfälle

Wenn sich Ihr Hund plötzlich in unkontrollierten Bewegungen windet, hat er einen Krampfanfall. Diese Anfälle sind häufig begleitet von starkem Speichelfluss. Manche Hunde setzen Kot und Urin ab, und beißen ihre Zähne fest aufeinander. Möglicherweise fällt Ihr Hund auf die Seite. Sie sollten auf ein starkes Muskelzucken der Kopf- und Nackenpartien sowie der Läufe achten.

Nehmen Sie dem Hund zuerst sein Halsband ab, und stellen Sie sicher, dass er sich nicht an irgendwelchen Gegenständen verletzt (z.B. Kamin, Treppen, wackelige Tische). Helfen Sie ihm beim Atmen, indem Sie den Kopf fest und den Nacken gestreckt halten. Stecken Sie nicht Ihre Finger in das Maul des Hundes. Halten Sie die Umgebung des Hundes möglichst dunkel und ruhig. Vermeiden Sie alle plötzlichen lauten Geräusche wie Türklingeln oder zugeschlagene Türen. Die meisten Anfälle dieser Art gehen schnell vorüber.

Halten Sie die Symptome vor, während und nach dem Anfall schriftlich fest, und informieren Sie sobald wie möglich den Tierarzt.

Plötzliche Ohrenschmerzen

Hunde reagieren auf solche Schmerzen, indem sie sich am Ohr kratzen und ihren Kopf schief halten. Möglicherweise schüttelt das Tier seinen Kopf, reibt ihn auf dem Boden und lässt sich von niemandem am Ohr anfassen. Treten diese Schmerzen unvermittelt auf, könnten sie durch einen Grassamen oder einen anderen Fremdkörper im Ohr verursacht werden. Führen Sie auf keinen Fall irgendwelche Gegenstände o.ä. in das Ohr ein. Wenden Sie sich umgehend an einen Tierarzt, denn Ohrenprobleme sollten frühzeitig behandelt werden.

Vergiftungen mit bekannten Substanzen

Wenn Sie oder ein anderes Mitglied Ihrer Familie Zeuge werden, wie Ihr Hund eine Ihnen bekannte, giftige Substanz frisst, rufen Sie umgehend den Tierarzt an. Fragen Sie, wie Sie weiter vorgehen sollen. Suchen Sie dann unverzüglich die Tierarztpraxis auf, und nehmen Sie, falls möglich, den Rest der Substanz bzw. Verpackung mit.

Ersticken

Ihr Hund würgt möglicherweise oder kratzt sich panisch mit seinen Vorderpfoten an der Schnauze. Versuchen Sie, sein Maul zu öffnen, um den Fremdkörper zu entfernen. Dabei sollten Sie sich allerdings des Risikos im Klaren sein, gebissen zu werden. Schauen Sie am Gaumen nach, ob sich dort kleine Stöckchen oder Knochen quergelegt und festgesetzt haben.

In einigen Fällen kann der Fremdkörper nur unter Vollnarkose entfernt werden. Auch wenn Sie es geschafft haben, ihn selbst zu entfernen, ist es dennoch sinnvoll, Ihren Hund von einem Tierarzt untersuchen zu lassen.

Unerwünschte Trächtigkeit

Ist Ihre Hündin gedeckt worden, handelt es sich streng genommen nicht um einen Notfall. Allerdings kann eine Trächtigkeit in vielen Fällen noch beim Tierarzt durch die Verabreichung einer Spritze verhindert werden. Zu diesem Zweck müssen Sie ihn unbedingt binnen 24 Stunden nach dem Deckakt aufsuchen, damit er diese Behandlung gegebenenfalls noch zeitgerecht vornehmen kann.

Zusammenbruch

Holen Sie unverzüglich einen Tierarzt zu Hilfe. Legen Sie Ihren Hund auf eine Decke, und halten Sie seine Atemwege frei, indem Sie den Nacken gestreckt halten. Achten Sie darauf, dass seine Zunge nicht nach hinten rutscht.

Schwellung des Rumpfes

Wenn der Unterleib Ihres Hundes aufgebläht und geschwollen erscheint, suchen Sie mit Ihrem Tier umgehend einen Tierarzt auf. Es könnte sich bei dieser plötzlichen Schwellung um eine Magendrehung oder einen Milzriss handeln, die beide rasch operiert werden müssen.

Wie man einen Hund im Notfall zum Tierarzt transportiert

Im Allgemeinen ist es günstiger, wenn Sie Ihren Hund in die Tierarztpraxis bringen, als wenn der Tierarzt Sie zu Hause aufsucht. In der Praxis stehen ausgebildetes Personal und Spezialgeräte zur Verfügung. Geben Sie Ihrem Hund kein Futter und Wasser – für den Fall, dass eine Vollnarkose erforderlich wird. Breiten Sie eine alte Decke oder einen Mantel auf dem Boden aus, und legen Sie das Tier mit dem Körper zuerst vorsichtig darauf.

Zu zweit kann man nun die Decke anheben und ihn auf dieser weichen Trage auf den Rücksitz des Autos legen. Derjenige, der vorangeht, sollte rückwärts in das Auto einsteigen, damit der Hund sanft auf dem Sitz abgelegt werden kann. Während der Fahrt zur Praxis sollte jemand bei dem Hund bleiben und sich um ihn kümmern. Versucht der Hund zu beißen, kann man ihm eine Krawatte oder eine Mullbinde um die Schnauze wickeln. Allerdings ist dies keine langfristige Lösung, da dadurch die Atmung des Tieres beeinträchtigt werden kann.

Schließlich sollten Sie es nicht versäumen, die Tierarztpraxis darüber zu unterrichten, dass Sie auf dem Weg dorthin sind. So kann man rechtzeitig die entsprechenden Vorbereitungen treffen.